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FAQs für Schwangere

FAQs für schwangere und stillende Frauen im Rahmen der Coronavirus (COVID-19)-Pandemie

Die Antworten beruhen auf den Empfehlungen der deutschen geburtshilflichen und pädiatrischen Fachgesellschaften (DGPM, DGGG, DGPGM, DGPI, GNPI, NSK und GBCOG, zuletzt aktualisiert am 02.10.2020) sowie den internen Standards des Uniklinikums Erlangen (Stand: 12.04.2023).

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es keinen Hinweis, dass Schwangere ein generell höheres Infektionsrisiko durch SARS-CoV-2 haben.

Das Risiko für schwere Krankheitsverläufe (inklusive intensivmedizinischer Versorgungsnotwendigkeit und invasiver Beatmungsnotwendigkeit) im Falle einer SARS-CoV-2-Infektion scheint jedoch im Vergleich zu nicht-schwangeren Frauen gleichen Alters erhöht zu sein.

Im deutschen CRONOS-Register (Studie zur Erforschung der Auswirkungen einer SARS-CoV-2-Infektion für Mütter und Neugeborene) beträgt die Anzahl wegen COVID-19 stationär aufgenommener Schwangerer unter allen mit SARS-CoV-2-Infektion registrierten Frauen 13,8 Prozent. Insgesamt 5,7 Prozent erhielten eine intensivmediziniche Behandlung.

Die Daten hierzu sind gering. Es gibt bisher weltweit keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten. Es existieren vereinzelte, gut dokumentierte Fallberichte über eine mögliche Übertragung des Virus während der Schwangerschaft auf den Fetus, die klinische Bedeutung bleibt jedoch weiterhin unklar. Dass das Virus beim Fetus zu Anomalien führt, wird als unwahrscheinlich angesehen. SARS-CoV-2-Infektionen beim Neugeborenen sind selten, selten symptomatisch, und die Infektionsrate ist nicht höher, wenn das Kind vaginal geboren wird, gestillt wird oder bei der Mutter verbleibt.

Grundsätzlich gilt: Das Infektionsrisiko kann durch soziale Distanz (über 1,5 m Abstand) und ggf. durch das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung entsprechend lokaler Empfehlungen gesenkt werden. Zudem ist Händehygiene wichtig, d. h. dass Sie Ihre Hände regelmäßig und effektiv waschen, sobald Sie von öffentlichen Orten nach Hause oder an den Arbeitsplatz kommen. Husten und Niesen sollten Sie nur in ein Taschentuch oder die Ellenbeuge. Vermeiden Sie unbedingt den Kontakt mit allen Personen, auch der Familie, wenn diese Symptome einer Erkältungskrankheit oder Fieber aufweisen. Hier finden Sie nützliche Tipps, wie Sie das Infektionsrisiko am besten reduzieren können:

Eine Coronavirus-Infektion äußert sich durch grippeähnliche Symptome wie trockener Husten, Fieber, Schnupfen und Abgeschlagenheit. Auch über Atemprobleme, Halskratzen, Kopf- und Gliederschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns sowie Schüttelfrost wurde berichtet. Wenden Sie sich telefonisch an Ihre Frauenärztin bzw. Ihren Frauenarzt. Diese/r klärt Sie über alle weiteren Maßnahmen auf. Oder wenden Sie sich telefonisch an das Gesundheitsamt Erlangen, oder rufen Sie den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117 an.

Wenn Sie positiv auf das Coronavirus getestet wurden, sollten Sie sich telefonisch an Ihre/n Frauenärztin/-arzt wenden, um auf Ihre Diagnose aufmerksam zu machen. Wenn Sie keine oder leichte Symptome haben und keine Risikofaktoren für Komplikationen bei Ihnen oder weiteren Personen im Haushalt vorliegen (z. B. relevante chronische Grunderkrankungen), können Sie sich unter Betreuung durch eine/-n behandelnde/-n Ärztin/Arzt zu Hause erholen.
Wenn Sie schwerere Symptome haben, wenden Sie sich in Absprache mit Ihrer/-m Hausärztin/-arzt oder Frauenärztin/-arzt an die Zentrale Notaufnahme im Internistischen Zentrum, Ulmenweg 18 (Telefon: 09131 85-35420). Sollten Sie ein gynäkologisch-geburtshilfliches Problem haben, stellen Sie sich in der Universitäts-Frauenklinik Erlangen vor. Es ist immer von Vorteil, wenn Sie Ihren Besuch telefonisch ankündigen (Allgemeinsprechstunde für Schwangere: 09131 85-34915, Notfälle/Kreißsaal: 09131 85-34900).

Eine Isolation wird empfohlen, wenn:

  • Sie mit jemandem in Kontakt gekommen sind, der an einer Coronavirus-Infektion leidet;
  • Sie Symptome haben, die auf eine Infektion mit dem Coronavirus hinweisen, und darauf warten, getestet zu werden oder auf Ihre Ergebnisse zu erhalten;
  • Sie positiv auf das Coronavirus getestet wurden und es Ihnen empfohlen wurde, sich zu Hause zu erholen.

Gerne können Sie zu Ihrem Termin in der Frauenklinik eine Begleitperson mitbringen.

Ihr/-e ambulant betreuende/-r Ärztin/Arzt und das zuständige Gesundheitsamt sollten gemeinsam mit Ihnen und ggf. Ihrer Betreuungsperson das Vorgehen im Falle einer notfallmäßigen bzw. außerhalb der üblichen Erreichbarkeiten eintretenden Zustandsverschlechterung im Vorhinein festlegen. Das Vorgehen sollte sowohl das aufnehmende Krankenhaus, die mitzuführenden Unterlagen als auch das geeignete Transportmittel dorthin umfassen. Schwangeren wird empfohlen, keine allgemeinen Sprechstunden oder Kliniken zu besuchen, es sei denn, sie benötigen dringend eine medizinische Versorgung. Wenn Sie während Ihrer Selbstisolationsphase Bedenken hinsichtlich Ihres Wohlbefindens oder des Ihres ungeborenen Kindes haben, wenden Sie sich an Ihren Frauenarzt bzw. Ihre Frauenärztin. Wenn dort die Aufnahme in ein Krankenhaus empfohlen wird, werden schwangere Frauen gebeten, mit privaten Verkehrsmitteln zu reisen oder einen Krankenhaustransport zu arrangieren und vor dem Betreten des Krankenhauses die Klinik telefonisch zu benachrichtigen.

Als Vorsichtsmaßnahme wird schwangeren Frauen mit Verdacht auf oder bestätigter Coronavirus-Infektion bei Wehen empfohlen, zur Geburt eine Klinik aufzusuchen, in der das Baby kontinuierlich elektronisch überwacht werden kann. Es sollte immer das von Ihnen präferierte ortsnahe geburtshilfliche Zentrum aufgesucht werden. Die kontinuierliche Überwachung des Fetus dient dazu, zu überprüfen, wie Ihr Baby auf Wehen reagiert. Da eine kontinuierliche Überwachung des Fetus nur in einer geburtshilflichen Abteilung stattfinden kann, in der eine ärztliche und Hebammenversorgung gewährleistet ist, wird nicht empfohlen, zu Hause oder in einem Geburtshaus zu gebären.

Derzeit gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass Sie nicht vaginal gebären können oder dass ein Kaiserschnitt sicherer ist, wenn eine Coronavirus-Infektion vermutet oder bestätigt wurde. Wenn Ihre Atemwegserkrankung (Atmung) jedoch darauf hindeutet, dass eine dringende Entbindung erforderlich ist, kann eine Kaiserschnittgeburt empfohlen werden. Es gibt auch keine Hinweise darauf, dass Frauen mit Verdacht auf oder mit bestätigter Coronavirus-Infektion keine Periduralanästhesie (PDA) erhalten können. Die Verwendung von Lachgas ist aufgrund von Bedenken bezüglich einer Verbreitung des Virus in der Klinik nicht möglich. Bei der Geburt muss allein aufgrund der Coronavirus-Infektion keine Kinderärztin bzw. kein Kinderarzt anwesend sein. In der Universitäts-Frauenklinik Erlangen haben wir im Kreißsaal und auf den Stationen spezielle Isolationsbereiche eingerichtet, um eine gute und engmaschige Betreuung von Ihnen und ihrem Kind sicherzustellen.

Wenn Sie Wehen bekommen, sollten Sie uns in der Klinik aufsuchen und um Rat fragen. Bitte informieren Sie uns auf jeden Fall im Voraus telefonisch darüber, dass Sie eine Coronavirus-Infektion vermuten oder eine solche bei Ihnen bestätigt wurde. Ihr Geburtshilfe-Team der Universitäts-Frauenklinik Erlangen wird Sie dann zum weiteren Vorgehen beraten.

Aktuell bieten wir regelmäßig einen Online-Infoabend zur Geburt an der Universitäts-Frauenklinik Erlangen an. Informationen, auch bezüglich einer Anmeldung, erhalten Sie unter www.perinatalzentrum.uk-erlangen.de/patientinnen/informationsabende. Für zusätzliche Fragen zur Geburt an unserem Perinatalzentrum, die sich auch nicht über die FAQs erklären lassen, wenden Sie sich bitte an unsere Allgemeinsprechstunde für Schwangere (Telefon: 09131 85-34915). Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir für allgemeine Fragen über die Schwangerschaft und Coronavirus-Infektionen auf die zahlreichen Informationsangebote im Internet (z. B. die Seiten der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, des Robert-Koch-Instituts, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung usw.) sowie auf die Hotline des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (Telefon: 09131 68085101) verweisen.

Ab dem 8. April 2023 entfällt die Maskenpflicht für Patientinnen und Patienten sowie Besucher in allen Bereichen des Uniklinikums Erlangen. 

Sollten Sie Erkältungssymptome haben, möchten wir Sie bitten, in den Räumlichkeiten der Frauenklinik eine medizinische Maske oder eine FFP2-Maske zu tragen.

Zur Geburtsbegleitung im Kreißsaal ist eine Begleitperson herzlich willkommen. Ein negatives SARS-CoV-2-Testergebnis, eine Impfung gegen das Coronavirus bzw. eine Genesung von einer Coronainfektion ist für den Zutritt zum Kreißsaal nicht notwendig.

Die Unterbringung in einem Familienzimmer können Sie unabhängig von Ihrer Versicherung je nach Verfügbarkeit kostenpflichtig in Anspruch nehmen.

Wir haben in den letzten drei Jahren die Erfahrung gemacht, dass durch gefilterte Besuchszeiten und Anzahl von Besucherinnen und Besuchern auch unseren Stationen sehr viel mehr Ruhe für Mutter und Kind gegeben war. Somit konnten Mütter eine schnellere Bindung zu ihrem Neugeborenen aufbauen und unsere Pflegefachkräfte und Hebammen konnten in dieser Zeit eine intensivere, ungestörte Unterstützung und Anleitung zum Beispiel beim Stillen und Versorgen der Babys ermöglichen.

Gerne möchten wir auch den positiven Rückmeldungen und Wünschen unserer Patientinnen und Mütter nachkommen, die mit mehr Ruhe ihr Neugeborenes besser beobachten konnten und sich nach der anstrengenden Geburt besser erholen konnten.

Deshalb gelten auf unseren Stationen der Geburtshilfe folgende Besuchszeiten:

Täglich von 10:00 Uhr bis 20:00 Uhr

In diesem Zeitraum können Partner, Partnerinnen und Geschwisterkinder jederzeit zu Besuch kommen.

Die Möglichkeit von weiteren Besucherinnen und Besuchern sprechen Sie bitte mit unserem Klinikpersonal ab.

Bei einer bestätigten Coronavirus-Infektion der Mutter wird das Kind auf jeden Fall auch getestet. Meist ist das Kind direkt nach der Geburt aber noch nicht positiv, so dass weitere Testungen im Verlauf erfolgen. Zeigt das Kind keinerlei Symptome, kann es bei Ihnen bleiben und mit Ihnen zusammen die Klinik verlassen. Die weiteren Isolationsmaßnahmen müssen dann mit dem Gesundheitsamt abgesprochen werden.

Ja. Vorausgesetzt Ihrem Baby geht es gut und es muss nicht aus anderen medizinischen Gründen auf einer Neugeborenenstation (NEO I oder II der Kinder- und Jugendklinik Erlangen) gepflegt werden. Es gibt keine Erkenntnisse darüber, dass ein Verbleib Ihres Kindes bei Ihnen in dieser Situation für Ihr Kind Nachteile hätte. Wir beraten Sie diesbezüglich gerne persönlich.

Ja. Das Stillen wird auch bei SARS-CoV-2-Infektion der Mutter im internationalen Konsens der Fachgesellschaften befürwortet. Das Risiko einer Übertragung von SARS-CoV-2 durch Muttermilch ist weiterhin unklar, aber unwahrscheinlich. Daher wird davon ausgegangen, dass die anerkannten Vorteile des Stillens die potenziellen Risiken einer Übertragung des Coronavirus überwiegen. Infizierte Mütter oder Verdachtsfälle sollten beim Stillen durch Hygienemaßnahmen wie Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung und gründliches Händewaschen vor und nach dem Kontakt mit dem Kind eine Übertragung des Virus durch Tröpfcheninfektion verhindern. Ist es ihnen nicht möglich, ihr Kind zu stillen, kann dem Säugling auch abgepumpte Muttermilch gegeben werden. Auch hierbei sollte auf die Hygiene geachtet werden:

  • Die Milchpumpe sowie Fläschchen sollten nach dem Gebrauch sterilisiert werden;
  • Wenn Sie eine Milchpumpe nutzen, achten Sie besonderes nach jedem Gebrauch auf die Empfehlungen zur Pumpenreinigung;
  • Wenn Sie Ihr Baby mit Milchnahrung oder Milch füttern möchten, wird empfohlen, die Sterilisationsrichtlinien strikt einzuhalten.

Ein Zugang zu den Räumen für kranke Neugeborene und Frühgeborene ist nur unter optimalen gesundheitlichen Bedingungen der Besucherinnen und Besucher möglich. Zusätzlich hängt es davon ab, auf welcher Isolationsstation Ihr Kind untergebracht ist. Unsere Kinderärzte und -ärztinnen werden Sie diesbezüglich umfassend beraten.

Nein. Dies ist leider im Hinblick auf die Infektionsgefahr für andere Mütter nicht möglich. Bitte kommen Sie in diesem Fall zur Beratung auf uns zu.